Baum- und Artenschutz in der Stadt

Schutz bestehender (Groß-)bäume:

In der Tätigkeit im Bezirksausschuss ist es oft schwer vorstellbar, dass wir tatsächlich zwischen 30 – 80 Baumfällanträge im Monat behandeln müssen!  Ich habe mir daher einen Überblick verschafft, welche rechtlichen Möglichkeiten es gäbe, um dem – zumindest teilweise – Einhalt zu gebieten.  Dazu haben wir uns zunächst als Fraktion intensiv und mitunter kontrovers mit der Lokalbaukommission auseinandergesetzt. Ich habe mich an die Umweltverbände gewandt. Ich habe mich mit einem Fachjuristen beraten und mich dazu mit der GRÜNEN Stadtratsfraktion ausgetauscht.  Da es in der BayBO und dem Baugesetzbuch wichtige Ansätze dafür gibt, habe ich mich mit der GRÜNEN Landtags- und Bundestagsfraktion kurzgeschlossen. Da gab es während der Ampel kurz ein Fenster, weil eine große Novellierung des Baugesetzbuches anstand.

Was habe ich damit erreicht? Bisher noch nicht ganz so viel. Aber umsonst war es auch nicht! Der Baumschutz ist ein dickes Brett und man muss wissen, wo und mit wem man bohrt!

Pflanzung neuer Bäume

Münchens Baumbilanz ist aufgrund der oben beschriebenen Situation negativ. Was im privaten Bereich gefällt wird, versucht die Stadt im öffentlichen Raum nachzupflanzen. Die grün-rote Stadtratsmehrheit hat dafür in der zu Ende gehenden Legislaturperiode finanzielle Mittel für ein großes Baumpflanzprogramm bereit gestellt. Orte für zusätzliche Baumpflanzungen konnten von Bürger*innen und den Bezirksausschüssen gemeldet werden. Derzeit werden diese Bäume gepflanzt. Für Trudering-Riem sind es mehr als 300.

Meine Idee ist, dass dieses Baumpflanzprogramm auch in Zeiten knapper öffentlicher Mittel über einen Baumfonds (finanziert durch Bürger*innen und Unternehmen) fortgesetzt werden kann.

Baumpflege

Wichtig ist der Erhalt der großen Bäume, die wir haben und die gute Pflege der neugepflanzten Bäume. Hier möchte ich mich besonders einsetzen, wenn ich in den Stadtrat gewählt werde. Dabei geht es um die ausreichende Bewässerung der neugepflanzten Bäume und aber auch um den Schutz der Baumstämme und der Baumscheiben im öffentlichen Raum.

Artenreichtum sichert unsere Gesundheit, die Wirtschaftsleistung und unseren Wohlstand

Das stille Artensterben findet auch in der Stadt statt. Spatzen, die früher überall waren sind nun eine gefährdete Art in München. Immer mehr Lebensräume von Pflanzen und Tieren gehen verloren – hier ein neues Baugebiet, da eine Nachverdichtung, dort ein Ausbau einer Straße. Jede Maßnahme für sich genommen, macht nicht so viel aus, in der Zusammenschau vernichten sie ganze Arten.

Wen die Natur fasziniert und glücklich macht, der empfindet dies als großen – auch persönlichen – Verlust. Andere sagen vielleicht: Na und? Ist mir egal! Was hat die Mücke je für mich getan?* Letztere beeindruckt vielleicht folgendes Beispiel: Müsste man Honigbienen den Mindestlohn für das Sammeln von Pollen zahlen, dann würde das Glas Honig 300.000 € kosten (2.500 Bienen +10 Arbeitsstunden). Das habe nicht ich berechnet, sondern Eckhart von Hirschhausen. Er erklärt das viel besser als ich es könnte in seinem Kurzfilm: Echte Leistungsträger Kampagnenfilm – YouTube.

Wie können wir den Artenschutz in der Stadt fördern?

Ein wichtiger Teil dazu ist der Baumschutz (siehe oben). Daneben gibt es viele weitere Ansatzpunkte, z.B.

  • Bei der Planung unserer Neubaugebiete: Die Anlage von neuen biodiversen Grünflächen, die Möglichkeit zur nachhaltigen Gebäudebegrünung, Berücksichtigung der Bedarfe von Vögeln, Igeln, Insekten und was sonst kreucht und fleucht (das ist oft gar nicht aufwändig, wenn es bereits in der Planungsphase Berücksichtigung findet).
  • Die Art und Weise wie unsere städtischen Grünflächen gepflegt werden und ob Biotope gut geschützt sind.
  • In der Bevölkerung für die Berücksichtigung des Themas auf den eigenen Grünflächen werben!

Ich möchte dabei herausstellen, dass das jahrelange Wirken der GRÜNEN im Stadtrat deutlich spürbar ist. Eine kleine Auswahl der Erfolge ist:

  • Die Umstellung der Städtischen Güter auf ökologische Landwirtschaft
    (2026 abgeschlossen!)
  • Erhalt und Pflege der Städtischen Forsten (Naturland zertifiziert)
  • Der Einsatz für die städtischen Baumschule

Ohne GRÜNE gäbe es diese Erfolge nicht. Unsere Politik macht hier einen großen Unterschied! Als Stadträtin möchte ich mich für die Sicherung und Weiteentwicklung dieser Themen engagiert einsetzen.

**Titel des empfehlenswerten Buches: „Was hat die Mücke je für uns getan? Frauke Fischer, Hilke Oberhansberg, 2020, oekom, München (ausleihbar in der Stadtbibliothek München)